Flexibilitäten am Strommarkt bieten

Flexibilitäten am Strommarkt bieten

Das erhöhte Angebot fluktuierender erneuerbarer Energieträger bedingt, dass für den zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes mehr Ausgleichskapazitäten (Regelenergie) vorgehalten werden müssen. Mit dem Zurückfahren der konventionellen Energieträger verliert zudem der Regelleistungsmarkt eine leistungsfähige Regeltechnologie, das Gaskraftwerk. Auf Grund ihrer guten Regelbarkeit kam ihr bisher eine wesentliche Bedeutung in der Regelenergie zu.

Diese, aus der Sicht der Regelenergie, gegenläufigen Entwicklungen führen zu erhöhtem Bedarf an Flexibilitäten an anderer Stelle. Es ist somit erforderlich, andere Möglichkeiten für den Ausgleich für den Bedarf vorzuhalten. Für diese Angebote gibt es Märkte, von denen man mögliche Flexibilitäten (als Produzent und als Konsument) dem Netzbetreiber bekannt geben kann, um einen wirtschaftlichen Mehrwert daraus zu generieren.

Zusammengefasst erfordert, gemäß dem nachstehenden Bild, der Umstieg der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien den Ausbau an Flexibilitäten, damit die Versorgungssicherheit im Stromnetz gewährleistet werden kann. Dies kann über Verbrauchs- oder Erzeugerseitige Maßnahmen erreicht werden. Eigene Märkte für diese Art an Regelenergie vergüten den wirtschaftlichen Nutzen der Maßnahmen für das System.

Hier einige Beispiele:

  1. Es kann physisch zu Netzengpassstellen kommen, wenn die maximale Netztransportkapazität erreicht wird. Hier ist über den so genannten Redispatch Leistung vor und nach der Engpassstelle herauszugeben bzw. einzuspeisen. Durch gezielte und überlegte Maßnahmen, kann das über Prozesse, Verschiebung von thermischen Lasten, usw. erreicht werden
  2. KWK- und Biomasseanlagen können durch z.B. Absenkung von Mindestleistung, Beschleunigung von Startzeiten, Rampenfähigkeit einen Beitrag leisten.
  3. Lastmanagement, Sparten übergreifende Techniken wie die Integration von Power to-heat (Strom in Wärme umwandeln, falls im Überfluss vorhanden)
  4. Virtuelle Kraftwerke
  5. Speichertechniken
  6. Wasserelektrolyse (Primärleistungsfähig)
  7. Reduktion der Erneuerbaren Einspeisung (Wind und Photovoltaik)

Flexibilitäten werden dabei nach folgenden Gesichtspunkten charakterisiert und gewertet:

  • Höhe der Leistungsveränderung
  • Dauer
  • Veränderungsrate
  • Reaktionszeit
  • Ort

Die Definition von Flexibilität lautet gemäß Bundesnetzagentur (der Strommarkt-Regulierungsbehörde):

“Flexibilität ist die Veränderung von Einspeisung oder Entnahme in Reaktion auf ein externes Signal (Preissignal oder Aktivierung) mit dem Ziel, eine Dienstleistung im Energiesystem zu erbringen.” (Bundesnetzagentur, 2023)

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